Die Zugspitze mit ihren 2.962m Höhe als höchster Berg Deutschlands bildet ein spektakuläres Marathonziel der Superlative. Dieser Herausforderung stellte sich auch Christoph Hussmann vom VfL Fröndenberg, der beim Zugspitz Marathon mit 43,5 km und 4.175 zu überwindenden Höhenmetern über so manche Grenze gehen musste.
Gemeinsam mit seinen Lauffreunden Martina und Michael Regniet vom LAC Veltins – TV Arnsberg, die den 16 km langen Berglauf mit 2127 Höhenmetern absolvierten, ist er am Samstag, 22.07.2017 beim höchsten und härtesten Marathon Deutschlands mit Teilnehmern aus 31 Nationen um 5 Uhr morgens an den Start gegangen.
Vom Start in Ehrwald (Österreich) führte die Strecke zunächst über wunderschöne und einsame Trails durch die Lechtaler Alpen, bevor mit der exakt 2000 Meter hohen Biberwierer Scharte im Mieminger Gebirge die erste alpine Herausforderung wartete. Es ging bis auf eine Höhe von fast 3000 m, vorbei am ewigen Schnee des Zugspitzplatts, über einen Klettersteig hinauf auf den Zugspitzgrad vor einer atemberaubenden Kulisse, die für manche Anstrengung entschädigt hat.
Von knapp 300 Startern des Marathons schafften den finalen Aufstieg zum Gipfel der Zugspitze nur 138 Läufer. Christoph Hussmann bewältigte diesen als 120. Läufer und wurde nach 10:00:51 Std dafür mit dem höchsten Zieleinlauf belohnt, den man bei einem deutschen Trailrunning-Wettbewerb erreichen kann. Wegen einer aufziehenden Schlechtwetterfront war der Veranstalter gezwungen, die Zeitlimits nach unten zu korrigieren und den Zieleinlauf zum 400 Höhenmeter tiefer gelegenen Sonnalpin zu verlegen.
„Ich habe schon viele Marathons und Ultraläufe bestritten, aber dieser Lauf auf den höchsten Berg Deutschlands ist nochmal etwas Besonderes, eine echte Herausforderung“, erklärte Langstreckenläufer Hussmann.
„Seit mehreren Monaten habe ich mich gewissenhaft vorbereitet und komme auf rund 100 Laufkilometer pro Woche. Zusätzlich mache ich regelmäßig Stabilitäts- und Dehnübungen und ergänzend Rad- und Schwimmeinheiten. Das kostet natürlich Zeit“, führt der selbständige Maschinenbauingenieur aus. Zeit, die der 44-jährige gerne für sein Ziel aufgebracht hat.
Zur Vorbereitung hat Hussmann gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Diana Peters, die im August beim Norseman Xtreme Triathlon in Norwegen startet, für den Lauf auf die Spitze Deutschlands trainiert. „Hier am Rande des Sauerlandes bieten sich etliche Möglichkeiten, Berge zu erklimmen, die Himmelstreppe am Hennesee hinaufzulaufen oder den Möhneturm zu besteigen“, erläutert Hussmann das gemeinsame Training. „Einfach auch, um schon einmal das benötigte Equipment in der Praxis zu testen.“
Für das Ehepaar Michael und Martina Regniet vom LAC-Veltins – TV Arnsberg, die schon viele Marathons, wie z.B. New York, Chicago und Berlin, gelaufen sind, war der Berglauf ebenfalls ein einmaliges Erlebnis.
Der 16 km lange Berglauf auf die Zugspitze ist ein Rennen für technisch versierte und alpin erfahrene Bergläufer über einen Teil der Marathonstrecke, der ebenso mit knappen Zeitlimits belegt war. Beide konnten sich über ihren Zieleinlauf auf der Zugspitze freuen. Michael erreichte das Ziel auf Platz 49 seiner Altersklasse nach 4:42:12 Std, Martina finishte als 32. Ihrer AK nach 4:53:04 Std.
Seit dem tragischen Unglück 2008, bei dem 2 Läufer durch einen Wetterumschwung ums Leben kamen, sind vom Veranstalter die Sicherheitsauflagen verschärft worden. Mittlerweile sind die Teilnehmer der Zugspitz Trailrun Challenge verpflichtet, einen Laufrucksack mitzunehmen. Zudem zählen neben Rettungsdecke und Erste-Hilfe-Set auch ausreichend Flüssigkeit, warme und regendichte Bekleidung sowie ein Mobiltelefon zur Pflichtausrüstung.
Begleitet wurden die Zugspitzläufer von Diana Peters vom TriFun Hennesee und Bernd Schenk vom TV Arnsberg, die bei diesem Wettbewerb einmal als Zuschauer „auf der anderen Seite der Wettkampfstrecke“ die Läufer anfeuerten.